Wie viel Öl und Gas importieren Deutschland und Österreich?

Wieviel Öl und Gas importieren Deutschland und Österreich

Woher kommt das Öl und das Gas, das Deutschland und Österreich importieren?

Täglich verdient Russland durch Energieexporte 700 Millionen Dollar. Von welchen weiteren Ländern importieren Deutschland und Österreich Erdöl und Gas? Wie viel Erdgas und Rohöl haben wir selbst und gibt es Alternativen für die Zukunft?

Die derzeitige Situation ist eine Katastrophe für die Menschen vor Ort und auch auf vielen politischen Ebenen. In erster Linie gilt es daher den Frieden wieder herzustellen. Wir möchten diese Situation nicht ausnutzen, um damit Klicks zu generieren und auch nicht um die eigenen Interessen im besonderen Maße zu verfolgen. Wir haben uns aber dennoch für ein Video zu diesem Thema entschieden, weil wir generell der Meinung sind, dass wir die Welt umweltfreundlicher und nachhaltiger gestalten wollen und uns gegenwärtig mehr denn je gezeigt wird, dass wir bei diesen Aspekten etwas ändern sollten. Uns stehen dadurch große Chancen für die Zukunft offen. Aber zunächst einmal zum Ist-Zustand:


Wenn einer der größten Öl- & Gas-Lieferanten Krieg treibt, dann hat das auch Einfluss auf die Länder, die beliefert werden. Überdies: Wenn wir gegen diesen Krieg sind, aber täglich ein kriegführendes Land mit Geld von außen versorgen, sorgen wir auch weiterhin für jede Menge Nachschub an finanziellen Mitteln.


Warum tun wir etwas, was wir eigentlich gar nicht wollen? Abhängigkeit. Es bleibt und keine andere Wahl, oder? Schauen wir uns das genauer an.


Das große Versprechen der Globalisierung war, dass je mehr wir untereinander Handel treiben und je stärker die wirtschaftliche Abhängigkeit auf internationaler Ebene ist, umso garantierter kann es keinen großen Krieg mehr geben.

Wenn man sich die globalen Produkte anschaut, dann haben wir diesen Verflechtungszustand tatsächlich erreicht. In praktisch jedem Hightech-Produkt sind Teile aus China, Europa und den USA verbaut. Russland spielt dabei eine zentrale Rolle bei der Rohstoffversorgung.

Um eine Vorstellung von der Dimension zu bekommen: Täglich kauft die EU, Großbritannien und die USA im Umfang von ca. 700 Mio. Dollar Rohstoffe aus Russland ein. So war es zumindest noch vor ein paar Tagen, bevor die USA die Ölimporte stoppte.


In der EU wird selbst produziert und weil wir produzieren, sind wir vom russischen Öl und Gas abhängig. Natürlich auch beim Thema Heizen. Diese Verflechtungen sorgen auch für eine gewisse Deeskalation. Die Sanktionen der westlichen Welt gegenüber Russland sind mittlerweile hart. Auch vom Swift System wurde das Land schon ausgeschlossen ABER nicht die energie-exportierenden Systeme. Das heißt, eine gewisse Rationalität herrscht immer noch vor, um die weltwirtschaftliche Stabilität aufrecht zu erhalten.

Verflechtungen, um es nicht Abhängigkeiten zu nennen, sind also grundsätzlich und in globalem Sinne als Friedensstifter zu bewerten. Aber die Abhängigkeit von Öl und Gas ist grundsätzlich ein Problem, da die Vorkommen endlich sind. Und wenn wir jetzt auf das Thema Mobilität blicken, womit wir uns hier hauptsächlich beschäftigten, vor allem mit der Zukunft der Mobilität, dann spüren wir gerade die Auswirkungen dieser Abhängigkeit. Im aktuellen Fall ist es aber ein Konflikt, der die Abhängigkeit von einem Land deutlich macht – und die Abhängigkeit ist groß.


Derzeit bemerken alle Autofahrer eines Verbrenners diese Abhängigkeit an Spritpreisen von über 2 € und pro Liter.
Werfen wir einen Blick auf die Zahlen des Rohöl- und Gas-Imports und was wir daraus schließen können.

Deutschland hat im Jahr 2020 insgesamt rund 68 Millionen Tonnen Rohöl aus 6 verschiedenen Ländern importiert. Deutschland selbst förderte im Jahr 2020 nur rund 1,9 Millionen Tonnen Rohöl, das sind gerade einmal ca. 2,7 % des Gesamtverbrauches. Mit Abstand der größte Öl-Lieferant für Deutschland ist Russland - mit über 28 Millionen Tonnen im Jahr 2020. Insgesamt zahlte Deutschland dabei im Jahr 2020 einen Geldbetrag von etwas mehr als 24 Milliarden Euro für den Rohölimport. Allein unser Hauptlieferant Russland bekam fast 10 Milliarden Euro für die 41,6 % Anteil.


Und auch der Gas-Import steht nicht besser da: 90 % werden aus dem Ausland importiert und auch hier ist Russland mit 38,2 % am stärksten vertreten, gefolgt von Norwegen mit 34,8 % Anteil – und das hat sich Deutschland dann 19,92 Milliarden Euro kosten lassen. Somit waren es in 2020 insgesamt knapp 44 Milliarden Euro, die Deutschland für Öl und Gas an andere Länder gezahlt hat. Das ist jetzt keine geringe Summe – sondern, im Gegenteil, sollte sich die Frage gestellt werden, ob wir mit solch hohen finanziellen Beträgen autoritäre und totalitäre Staaten unterstützen wollen. Die Frage ist – was ist die Alternative?


Eine weitere Frage sollte sein, ob wir diese Gegebenheiten als Notwendigkeit betrachten oder nach neuen ganzheitlichen Lösungen suchen. Wäre es zum Beispiel nicht sinnvoll, die Wertschöpfung in der Energieversorgung komplett oder fast zur Gänze im eigenen Land zu behalten. Klar wollen wir das, wird die Antwort sein, aber es ist nicht möglich. Und genau an dem “es ist nicht möglich” sollten wir arbeiten. Schauen wir uns dazu einmal die Ist-Situation von Elektroautos an:

Der Strom, der in Elektroautos fließt, wurde im Jahr 2020 zu 93,8 % direkt in Deutschland erzeugt. Das bedeutet, dass in Deutschland insgesamt 500 Milliarden kWh erzeugt wurden und 33 Milliarden kWh importiert wurden. Von den in Deutschland direkt erzeugten 500 Milliarden kWh waren 2020 bereits 47 % aus erneuerbaren Energiequellen.
26 % machte die Windkraft aus und war damit im Jahr 2020 die wichtigste Quelle zur Stromerzeugung in Deutschland. Bei den importierten 33 Milliarden kWh lag der Strompreis bei 7,5 Cent pro kWh, das sind demnach Kosten in Höhe von 2,475 Milliarden Euro. Und ja, auch dieses Geld fließt ins Ausland. Von welchen Ländern genau Deutschland den Strom importiert, sehen wir uns gleich an.

Zunächst aber der Vergleich zu und die Zahlen aus Österreich.

Im Jahr 2020 wurden in ganz Österreich rund 72,9 Milliarden kWh Strom erzeugt. Davon waren bereits ganze 81 % aus erneuerbaren Energiequellen, wobei überwiegend Wasserkraft zum Einsatz kam. Gefolgt wurde das Ranking von Windkraft, Biomasse und Sonnenenergie. Und auch über Ausbaupläne ist in Österreich schon einiges bekannt – so will das Land bis 2030 weitere 27 Milliarden kWh erneuerbare Energien hinzubauen, also mit neuer nachhaltiger Infrastruktur die verbleibenden 19 % aus nicht-nachhaltigen Quellen noch weiter verdrängen und den Weg in eine umweltfreundliche und nachhaltige Zukunft ebnen, wodurch auch Mobilität durch Elektroautos besonders sinnvoll ist. Doch ganz ohne Energie aus dem Ausland klappte es auch in Österreich nicht – es wurden insgesamt 24,52 Milliarden kWh Strom importiert. Dennoch ist Österreich ein schönes Beispiel für erneuerbare Energien.

Nun aber zurück zu der Frage, wo denn die Wertschöpfung hinfließt, wenn Deutschland bzw. Österreich Strom einkaufen:

Beginnen wir in Deutschland: Der meiste Strom wird demnach aus Frankreich importiert, 29 % der gesamten Importmenge stammen aus Deutschlands größtem Nachbarland. Daneben wird noch Strom aus den Niederlanden (18 % der gesamten Importmenge), der Schweiz (15,4 % der gesamten Importmenge), Dänemark (12,4 % der gesamten Importmenge), Österreich (10,7 % der gesamten Importmenge), Tschechien (5,9 % der gesamten Importmenge), Schweden (5 % der gesamten Importmenge), Luxemburg (2,1 % der gesamten Importmenge) und Polen (1,5 % der gesamten Importmenge) nach Deutschland importiert. Das bedeutet, dass Deutschland an Frankreich eine Summe von 717,75 Millionen Euro zahlt, das ist natürlich auch eine Wertschöpfung, die Deutschland verlässt. Dennoch ist die Summe deutlich geringer als das, was momentan für Gas und Öl das Land verlässt.

Der größte Empfänger des Strom-Geldes ist Frankreich und die betreiben, wie wir wissen, auch noch viele AKWs, die natürlich nicht als erneuerbare Energieträger anzusehen sind.

Hier muss man dann eben wirklich abwägen, was das kleinere Übel ist – wollen wir Milliarden an autoritäre Staaten zahlen und sie damit auch noch direkt oder indirekt unterstützen oder wollen wir andere Lösungen finden und die Elektromobilität vorantreiben.
Das Potenzial bei der Elektromobilität ist groß, denn der Anteil der eigenen Wertschöpfung wird in Zukunft immer größer werden und die Abhängigkeit wird sinken.

Wem gibt Österreich das Geld für fremden Strom? Der größte Partner hierbei ist Deutschland, welches Österreich mit 56,8 % der gesamten Importmenge versorgt. Auch Tschechien ist sehr stark vertreten, knapp über 36 % bekommt Österreich aus diesem Land. Auch aus der Schweiz (6,2 %), Slowenien (0,6 %), Ungarn (0,15 %) und Italien (0,008 %) wird Strom importiert. Bei dem Strompreis von 7,5 Cent pro kWh sind somit im Jahr 2020 von Österreich 1,839 Milliarden Euro für den Einkauf elektrischer Energie ausgegeben worden und ja auch dieser Preis ist gestiegen, das spüren wir alle.

Einige kurze Bemerkungen dazu, warum Länder wie Deutschland und Österreich überhaupt Strom importieren müssen:
Nun, der Ausbau erneuerbarer Energiequellen ist ein laufender Prozess, gleichzeitig werden in Deutschland nach und nach Kohle- und Atomkraftwerke vom Netz genommen. Das sorgt in Spitzenzeiten dafür, dass eben mehr Strom benötigt wird als selbst erzeugt wird. Dennoch, bei gerade einmal 6,2 % Importmenge kann zumindest keineswegs von einer starken Abhängigkeit von anderen Ländern gesprochen werden. Und in Zukunft besteht die Möglichkeit beim Strom diese Abhängigkeit weiter zu reduzieren und sogar komplett zu beseitigen. Bei Erdöl und Gas haben wir diese Möglichkeit nicht und stehen nun vor großen Herausforderungen aufgrund der derzeitigen Spannungen und Auswirkungen. Denn die derzeitigen Preise an der Tankstelle werden noch nicht das Ende sein und auch das kleinere Übel darstellen. Aber hier können wir uns bereits jetzt die Fragen stellen, will ich mit meinem Geld die Rohölimporte unterstützen oder ist es in meiner Macht hier einen anderen Weg zu gehen. Elektroautos bieten uns eine Alternative und fahren sich außerdem besser als vergleichbare Verbrenner.

Wenn wir an die Zukunft denken, steht nämlich auch schon die nächste große Abhängigkeit und Katastrophe bevor. Denn wenn die Natur einmal nicht mehr mitspielt und die Öl- und Gasvorkommen knapp werden, sind wir gezwungen, andere Lösungen zu nutzen. Wie wir es auch durchspielen, Rohöl und Gas sind derzeit noch essenziell, führen aber bereits jetzt und vor allem in Zukunft zu Problemen. Daher sollten wir jetzt bereits alle Weichen stellen, um die Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Je früher, desto besser. Denn wenn wir eine Vorreiter-Rolle in diesem Unterfangen einnehmen, können wir andere Länder nicht nur dabei unterstützen, dasselbe zu tun, was unserer Wirtschaft sehr zugutekommen könnte, sondern wir leisten auch einen wichtigen Beitrag dazu, unseren Planeten, die Heimat von uns allen in seiner Schönheit und Vielfältigkeit zu erhalten. Auch wenn die Umweltverschmutzung durch Deutschland und Österreich im globalen Vergleich, besonders wenn man China heranzieht, eher gering ist, spielt es eine Rolle, hier zu beginnen und könnte uns auch einen entscheidenden Vorteil und somit auch zukünftigen Wohlstand sichern.


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