Stat E-Stics #67

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  E-Auto-Förderung Deutschland 2023, E-Auto-Förderung Österreich und Schweiz 2023, Tesla News: Giga-Factory, Akku-Zellen und Tesla Model S, VW MEB-Plattform-News

Elektroauto-Förderung Deutschland 2023

Wir haben ja bereits über die Spekulationen zur Weiterführung der Elektroautoförderung berichtet, Fakten dazu gibt es nun endlich aus Deutschland. Bisher gibt es ja die Innovationsprämie, welche 3000 € Herstelleranteil und 6000 € Bundesanteil beinhaltet, zusammen also 9000 € Förderung, jedenfalls wenn das Elektroauto netto und als Basismodell maximal 40.000 € kostet. Zwischen 40.000 und 65.000 € gibt es immerhin noch insgesamt 7500 € Förderbeitrag. Doch dieser läuft mit Ende des Jahres aus und wir schauen uns an, wie es dann weitergeht und bei welchen Fahrzeugen die Änderungen auch Nachteile mit sich bringen werden.

Ab 2023 ist Schluss mit den derzeit bis zu 9000 € Förderung. Konkret wird ab dem 1.1.2023 die Förderung auf 4000 € staatlichen Anteil und 2000 € Herstelleranteil gekürzt, zusammen sind das also 6000 € Förderhöhe und damit um ein Drittel weniger als bisher. Neu ist, dass nun alle Elektroautos inklusive Sonderausstattung bis 65.000 € gefördert werden - es gibt also keine Differenzierung mehr bei der 40.000 € Marke. Das bedeutet, dass all jene, die bisher die kleinere Förderung von 7500 € abkassieren würden - weil das E-Auto über 40.000 € kostet – ab 2023 künftig ebenfalls 6000 € bekommen - also nur um 1500 € weniger. Das ist jetzt mal nicht so schlimm wie bei den kleinen Autos – die insgesamt 3000 € verlieren. Was wir persönlich schade finden, denn gerade die kleineren Elektroautos für Einkommensschwache sollten stärker gefördert werden.

In der Praxis wird dann noch weiter differenziert – so war bisher die Berechnungsgrundlage nur der Nettolistenpreis des Autos und auch hier nur vom Basismodell, hieß also bisher, man konnte sich ein Fahrzeug für maximal 40.000 € netto kaufen, den Preis mit Zusatzausstattung noch ordentlich in die Höhe treiben und immer noch die volle Förderung abkassieren. Nun wird es ab 2023 so sein, dass der Gesamtfahrzeugpreis brutto inklusive Sonderausstattung herangezogen wird, welcher bei maximal 65.000 € liegen darf. Und das macht den großen Unterschied. Ist der Preis nämlich darüber - gibt es gar keine Förderung mehr.

Ferner wird die Förderung für Plug-In-Hybride ab 2023 komplett gestrichen.

Und auch Pläne über 2023 hinaus gibt es schon. Da wird der Fördersatz erneut reduziert auf 3000 € staatlichen Anteil und 1500 € Herstelleranteil. So wird es dann insgesamt noch 4500 € Förderung geben, die anderen Parameter bleiben gleich. Und ab 2025 plant man derzeit, die Förderung für Elektroautos komplett einzustellen, da sie danach nicht mehr benötigt werde, so heißt es derzeit. Wir werden sehen, ob es dann wirklich nicht mehr erforderlich sein wird, Elektroautos zu fördern, um schlussendlich wirklich allen Leuten unabhängig der verfügbaren finanziellen Mittel einen Zugang zur Elektromobilität zu ermöglichen.

Die letzte wichtige Änderung betrifft die Mindesthaltedauer. Diese liegt bisher bei 6 Monaten und wird ab 2023 auf 12 Monate angehoben. Wobei man die volle Förderung erst ab einer Haltedauer von mindestens 24 Monaten bekommt, von 12 bis 23 Monaten ist der staatliche Anteil reduziert und liegt bei 2000 € im Jahr 2023 und 1500 € im Jahr 2024.


Gehen wir noch weiter ins Detail: Die neue Förderung in Deutschland ist für viele Elektroautomodelle ein richtiger Nachteil. Für das Tesla Model Y Performance fällt die komplette Förderung ab 2023 weg. Auch beim Audi Q4 e-tron und bei allen anderen Elektroautos muss man nun aufpassen, welche Zusatzausstattung noch möglich ist, um den Preis nicht über 65.000 € zu heben.
Aber schauen wir uns das Beispiel Tesla Model Y Performance an – denn da könnte es durchaus zu Verwirrungen bei der Förderung kommen, wenn man den Preis auf der Website nicht genau ansieht. Die ersten Exemplare wurden in Deutschland gerade übergeben; ja, das Model Y wird nun in Deutschland produziert. Das Model Y Performance kostet in Deutschland derzeit mindestens 63.990 € laut Tesla-Homepage. Zu beachten ist hier aber, dass Tesla in diesem Preis den Herstelleranteil bereits abgezogen hat, womit das Model Y Performance über der 65.000 € Brutto-Grenze liegen würde und somit selbst in der Basisausführung nicht mehr förderfähig wäre - ab 2023. Derzeit bekommt man ja aufs Model Y Performance zumindest die kleinere Förderung von gesamt 7500 €. Wer also noch ein Model Y in der Performance-Ausführung haben möchte und dazu die Förderung, der sollte jetzt noch zugreifen. Die Lieferzeiten sind auch in Ordnung: Wenn man jetzt bestellt, kommt das Model Y Performance in der Basisausführung im Juli 2022 – da ist sogar noch ein wenig Puffer bis Ende des Jahres. Andere Ausführungen kommen nach derzeitigem Stand spätestens im August oder September, also noch vor Jahresende. Dass die Förderung ab 2023 komplett entfällt, könnte auch bei anderen Tesla Modellen wie dem Model 3 LR oder dem Model 3 Performance passieren, wenn wir etwas Zusatzausstattung mit reinnehmen. Zum Beispiel kostet das volle Potenzial für autonomes Fahren 7500 € extra. Damit gibt’s keine Förderung mehr. Unser Tipp wäre hier den Basis-Autopiloten zu nehmen und erst im Nachhinein auf das vollautonome Paket über die Handyapp upzudaten – das ist bei Tesla der Vorteil, da die Autos alle hardwaremäßig im Stande sind, das volle Potential des autonomen Fahrens zu entfalten - so könnte man vielleicht noch die Förderung bekommen, aber dennoch in Zukunft vollautonom fahren.

E-Auto-Förderung Österreich und Schweiz 2023

In Österreich und der Schweiz laufen die aktuell geltenden Förderungen ebenfalls mit Ende 2022 aus. Da die Länder aber von der Entwicklung der E-Mobilität her recht ähnlich sind, halten wir es durchaus für möglich, dass in diesen Ländern ähnliche Modelle wie in Deutschland entwickelt werden, also eine schrittweise Reduktion der Förderhöhe, bis diese dann in ein paar Jahren ganz auslaufen könnte.

Tesla Giga-Factory und neue Akku-Zellen

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Giga-Factory Grünheide

Es gibt wichtige News bezüglich der Giga-Factory Berlin-Brandenburg. Die Fabrik soll ja im Vollausbau für bis zu 500.000 Fahrzeuge pro Jahr geeignet sein, doch daraus wird 2022 noch nichts. Tesla gibt an, bis Jahresende nur rund 30.000 Autos in Grünheide zu produzieren. Derzeit würden etwa 350 Model Y pro Woche gebaut. Bis Ende April, also schon sehr bald, sollen es bereits 1000 Model Y pro Woche sein. Das liegt daran, dass derzeit nur in einer Schicht gearbeitet wird und eine zweite Schicht erst mit Ende Juni in Planung ist. Die tatsächliche Volumenproduktion solle demnach erst ab 2023 starten. Die Ursache dürfte Personalmangel sein. Offenbar sind derzeit rund 3500 Mitarbeitende in der Giga-Factory tätig, was noch weit entfernt ist von einer Vollbesetzung. Die wichtige Frage aber ist: Was ist mit den neuen Batterien, den 4680-Zellen? In Texas gibt es die neuen Batterien bereits im Model Y – hier bei uns in Europa leider noch nicht. Die Akkufabrik, welche die neuen Zellen herstellen soll, ist noch nicht fertig. Hier wird derzeit Herbst als ungefährer Termin genannt. Sobald es soweit ist, soll dann die Produktion für 3 Wochen unterbrochen werden, um die Fertigung auf die neuen Akkuzellen mit den strukturellen Batteriepacks umzustellen.

Tesla Model S

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Tesla Model S (Quelle: tesla.com)

Für alle die bereits das neue Model S bestellt haben und eine gefühlte Ewigkeit warten oder endlich bestellen wollen, hier ein wenig Aufmunterung. Denn das neue Model S Plaid wurde nun bereits zwei Mal in Europa gesichtet. Ein Exemplar wurde in der Nähe von Zürich in der Schweiz gesichtet, das andere in einer Tiefgarage in Budapest. Hierbei handelt es sich aber um einen US-Import – in diesem Fall mit ukrainischen Kennzeichen - dank der Kennzeichenhalterung konnte auch der Importeur ausfindig gemacht werden und dieser sitzt tatsächlich in Kiew. Wir hoffen, es geht ihm den Umständen entsprechend gut.
Das gesichtete Model S hat auch das neue Yoke-Lenkrad, welches für die Zulassung vermutlich eines der entscheidendsten Details in Europa sein könnte und der Grund der Verzögerung.

Keine Förderung mehr für einige Modelle

Kurz zurück zur Förderungsthematik, denn wir wollen euch auch noch andere Fahrzeuge nennen, wo ihr aufpassen solltet, da die Förderung jetzt noch zu haben wäre, aber ab 2023 nicht mehr. Im Prinzip sind das alle Fahrzeuge, die schon jetzt in der Basis mehr als 65.000 € brutto kosten, welche aber noch die Förderung bekommen können, solange der Nettobasispreis eben geringer als 65.000 € ist. Vorsichtig muss man auch bei so manch einem Hersteller sein, wo das Fahrzeug in der Basis deutlich unter den 65.000 € liegt, dann aber die Zusatzausstattung den Preis schnell über 65.000 € steigen lässt. Ein kleines Beispiel aus dem VW-Konzern: Der Audi Q4 e-tron in der Version 40 kostet in der Basis in Deutschland mindestens 47.500 € brutto. Wir lassen mal die Aufpreisliste spielen, unter anderem nehmen wir das Assistenzpaket Advanced, das Dynamikpaket, das Komfortpaket Plus und noch einige weitere Details hinzu und kommen so sehr schnell auf einen Bruttogesamtpreis von 73.010 €. Man könnte den Q4 e-tron sogar leicht noch teurer machen mit weiteren Sonderausstattungen, doch wir wollen euch hier nur zeigen, dass ein Fahrzeug, welches jetzt in Basisausführung netto sogar noch unter 40.000 € liegt und damit die große Förderung bekommt, ab 2023 mit dieser Zusatzausstattung gar nicht mehr förderfähig ist.

VW MEB-Plattform-News

Schauen wir uns jetzt noch News zu VWs MEB-Plattform an, die soll nämlich ein Upgrade erfahren und darum schauen wir uns an, was genau gemacht wird und ob es nur die neuen Autos betrifft oder via Update auch bestehende Fahrzeuge davon profitieren.
Zunächst wird das Thema Ladeleistung angesprochen, da gibt VW offiziell derzeit 135 kW als maximale Ladeleistung an, im Peak sollen auch jetzt schon bis zu 170 kW realistisch sein. VW will aber noch mehr, nämlich Ladeleistungen von über 200 kW für die MEB-Plattform. Je nach Ladekurve könnte dann die Ladezeit bis 80 % auf etwa 25 Minuten oder sogar leicht darunter reduziert werden.
Das zweite Thema ist die Reichweite. Momentan ist laut WLTP der ID.3 Pro S je nach Ausführung mit bis zu 553 km WLTP-Reichweite das reichweitenstärkste MEB-Auto. VW will aber Reichweiten von 700 km erreichen. Wie genau das jedoch umgesetzt werden soll, wurde von VW noch nicht konkretisiert. Momentan ist die maximale Akkukapazität ja bei 77 kWh netto, das würde bei 700 km Reichweite einen Durchschnittsverbrauch von 11 kWh/100 km bedeuten, von dem die jetzigen Modelle doch ein Stück weit entfernt sind. Selbst ein, zumindest in der Studie, ziemlich windschnittiger VW ID.Space Vizzion, wird wohl nicht an 11 kWh/100 km im Normzyklus herankommen. Also bleibt nur eine Erweiterung der Akkukapazität. Die MEB Plattform lässt prinzipiell noch mehr Akkukapazität zu, dieser Plan erscheint also ganz realistisch. Und auch beim Antrieb soll es noch Anpassungen geben. VW möchte hier mehr Fahrspaß ermöglichen. Aktuell ist das schnellste MEB-Modell der ID.5 GTX mit 6,3 Sekunden Sprintzeit von 0 auf 100 km/h. Bei den Allradversionen sind zukünftig Sprintzeiten von nur rund 5,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h angedacht. Das klingt im ersten Moment nicht besonders spektakulär, doch beim echten Fahren merkt man solch einen Unterschied durchaus.
Das waren nun die Änderungen. Was davon ist realistischerweise auch bei bestehenden Fahrzeugen umzusetzen? Wir nehmen an, die Ladeleistung lässt sich machen, sofern die verbauten Teile grundsätzlich schon auf die 200 kW ausgelegt sind. Mehr Reichweite wird eher schwierig, man kann durch bessere Softwareabstimmung sicher ein paar Kilometer mehr rausholen, aber keine 100 km mehr. Der schnellere Sprint wäre durch Software auch möglich, falls die Elektromotoren bisher runtergedrosselt wurden und da noch Power rauszuholen ist. Ein Indiz für mehr Power in den MEB-Motoren ist der CUPRA BORN – wo ohne hardwaretechnische Anpassungen optional 231 statt 204 PS kurzzeitig möglich sind.


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