Stat E-Stics #61

Tesla Grünheide genehmigt, neue Elektroautos von Kia, Opel wird rein elektrisch, VW ID.Buzz, Polestar O2, Aiways News 

Tesla Giga-Factory genehmigt, doch was ist mit dem Wasser?

Jetzt also soll es so weit sein, das Mega-Projekt in Brandenburg, die Giga-Factory wurde nun endlich genehmigt. Stehen tut sie ja schon seit einer ganzen Weile, nur die Serienproduktion konnte bis jetzt noch nicht starten.
Tatsächlich ist das auch immer noch nicht der Fall, denn wo das Wasser herkommen soll, das ist noch nicht bekannt.
Um das verstehen zu können, gucken wir uns am besten die Geschichte der Giga-Factory an, denn die ist zwar nicht so lang, aber etwas verzwickt.
Das erste Mal genannt wurde die Giga-Factory am 12. November 2019 als Tesla-Chef Elon Musk das Goldene Lenkrad entgegennahm. Der Standort in Deutschland soll in Europa gefertigte Teslas ermöglichen. Wo in Deutschland, das stand zunächst nicht fest.
Gleich zu Beginn des Jahres 2020 begann das Genehmigungsverfahren für Grünheide, das sich bis jetzt hingezogen hat. Gekostet hatte das Gelände in Grünheide circa 41 Millionen Euro. Um möglichst bald produzieren zu können, wurde auch ohne Genehmigung schon im ersten Quartal 2020 mit dem Bau begonnen und das Bauprojekt sollte dann innerhalb von etwas mehr als einem Jahr abgeschlossen werden. Nun ist der Standort aber nah am Flughafen-BER, und wir wissen alle, was da passiert ist.
Ja, genau – kein Wunder also, dass auch bei diesem Vorhaben etwas schief gegangen ist.
Der Knackpunkt ist die Wasserversorgung der Fabrik, denn diese wurde offenbar ohne Einbindung der Öffentlichkeit von der Behörde vorläufig abgesegnet, obwohl es nicht genug Grundwasser für Menschen in der Region und dem gleichzeitigen Betrieb der Fabrik zu geben scheint. Diese vorläufige Genehmigung hat dazu geführt, dass Tesla die Fabrik nicht nur schon gebaut hat, sondern eben auch schon Tests produziert hat, die aber noch nicht verkauft werden durften. Ohne eine offizielle, endgültige Genehmigung hat Tesla aber quasi “auf eigenes Risiko” gebaut, denn – wenn eine vorläufige Genehmigung besteht, dann wird ja wohl auch eine endgültige kommen. Diese ist nun also gekommen, ein Glück. Das Thema eines möglichen Abrisses müsste somit also vom Tisch sein.
Aber sollte es keine rechtskräftige endgültige Genehmigung geben, dann könnte es sogar passieren, und jetzt gut festhalten, dass Tesla alles wieder abreißen muss. 

Jetzt sind wir also an dem Punkt angekommen, wo es eine endgültige Genehmigung gibt, nur dass diese eventuell nicht rechtskräftig ist. Was an einer generellen Verwirrung um das Wasser liegt. Gibt es genug Grundwasser? Gibt es nicht genug Grundwasser?
Und würde bei einer größeren Beteiligung der Öffentlichkeit diese tatsächlich für das Projekt Giga-Factory stimmen? Vor allem vor dem Hintergrund, dass es an Grundwasser mangeln könnte?
Zwar gibt es jetzt diese endgültige Genehmigung, allerdings nur unter Auflagen. Diese Auflagen inkludieren 500 Seiten plus 20.000 Seiten Begleitmaterial, wo es wohl sowohl um umweltrechtliche als auch um arbeitsrechtliche Dinge gehen sollte. Tesla meint dazu: Kein Problem, gebt uns zwei Wochen und wir haben das alles erledigt. Wie es weitergehen wird, das ist aber noch immer nicht sicher, denn rechtlich ist die Sache mit dem Grundwasser noch nicht geklärt.

Möglich wäre zum Beispiel, dass statt der eigentlich genehmigten 500.000 Model Y vielleicht doch nur weniger tatsächlich verkauft werden dürfen - einfach weil das Grundwasser sonst nicht für die Anwohner der Region und die Fabrik reichen würde. Der derzeit letzte Stand ist quasi eine Duldung des Fehlers durch das Land, denn die vorläufige Genehmigung sei zwar rechtswidrig, aber noch nicht aufgehoben. Die Arbeit in der Giga-Factory kann also weitergehen, aber man sieht schon: Obwohl es eine offizielle Genehmigung gibt, wurde das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Neue Elektroautos von Kia

kia-ev9

Kia EV9

Auch Kia möchte immer auf dem neuesten Stand sein und hat damit einiges zur Elektromobilität beigetragen. Das aber reicht Kia nun nicht mehr. Jetzt möchte der Hersteller sogar führender Anbieter der nachhaltigen Mobilität werden – und das bis 2030. Teil dessen ist es, Mobility Solution Provider zu werden, also quasi Mobilitäts-Lösungs-Anbieter. Vor allem der Kundennutzen soll erhöht werden, aber auch Emissionen reduziert und gleichzeitig Profite generiert werden. Das autonome Fahren soll in allen Fahrzeugen integriert werden und Kia möchte auch die Nummer 1 für den Purpose-Built-Vehicle-Markt werden. Also in Sachen zweckgebundene Spezialfahrzeuge. Das Ganze kommt auch nicht sonderlich überraschend, denn wie so mancher vielleicht am Logo bemerkt hat, steht Kia mittlerweile an einem Wendepunkt – eine wirkliche Transformation ist gelungen und nicht zuletzt der Kia EV6 hat seinen Teil dazu beigetragen. Gut für uns, dass jetzt noch 14 neue vollelektrische Modelle bis 2030 geplant sind. Das bedeutet, dass 2023 bis 2027 jedes Jahr 2 neue Modelle auf den Markt kommen sollen – und eines können wir euch jetzt schon genauer vorstellen.

Vorhang auf für den EV9 - der schon 2023 kommen soll. Das wird ein richtig großer SUV mit einer Länge von ca. 5 Metern – und 5 Sekunden von 0 auf 100. 540 km Reichweite sollen außerdem möglich sein. Ganz nach den Bestrebungen Kias noch kundenorientierter zu werden, wird der EV9 auch als erster Feature on Demand – und Over the Air-Services mit an Board haben. Und, das lässt sich Kia nicht nehmen, auch die Technologie fürs autonome Fahren soll schon beim EV9 dabei sein, bevor es ab 2026 in allen Modellen verfügbar sein wird. Besonders spannend sind auch Kias Batterie-Pläne: Denn die Energiedichte soll um 50 Prozent gesteigert werden. Weitere Modelle sollen zwei Pick-ups und auch ein Einsteigermodell umfassen und ab dem EV6 soll es außerdem auch eine GT High Performance Version für alle Vollelektrischen geben.

2022 kommt auch noch der eNiro Facelift heraus und hier gibt es jetzt auch schon, und das ganz exklusiv, konkrete technische Daten!
Der e-Niro bekommt Vehicle to Load. Das sind tolle Neuigkeiten. Auch mehr Leistung gibt es: 160 kW soll das Facelift bekommen, das sind um 10 kW mehr als bei der ersten Version des eNiro. Auch die Batterie bekommt scheinbar ein klitzekleines bisschen mehr, 64,8 kWh sind es. Außerdem gibt es eine Anhängelast von 750 kg gebremst und 600 kg ungebremst. Laut WLTP soll das Facelift es auf ganze 463 km schaffen und die Außenabmessungen ändern sich ein wenig. Der E-Niro wächst: 4,42 m sind immerhin 5 cm länger als zuvor!

Opel wird rein elektrisch

Auch bei Opel geht es jetzt richtig los – und das muss es auch, denn schon 2028 möchte Opel zumindest in Europa reinelektrisch sein.
Das scheint auch gar nicht so abwegig, denn schon jetzt gibt es bei Opel 12 reinelektrische Fahrzeuge. Wer sich jetzt fragt: Huch, welche sind das denn, davon habe ich ja gar nichts mitbekommen? Die Rede ist vom Mokka-e, vom Corsa-e, vom Zafira-e Life oder auch vom Rocks-e – und nicht zu vergessen die Nutzfahrzeuge Vivaro-e, Combo-e und Movano-e, wobei der Vivaro-e ja auch in einer Wasserstoffversion zu haben ist, den wir definitiv nicht empfehlen. Neben all diesen schon vorhandenen Modellen ist geplant, dass zum Beispiel DIE Ikone Manta ab ca. 2025 kommen soll. Aber auch der Insignia oder der Crossland sollen natürlich elektrisch werden, wobei Reichweiten von 500 bis 800 Kilometern angepeilt werden.

Vorstellung VW ID.Buzz

Es ist so weit, der VW ID.Buzz wurde endlich der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt. Am 9.3. ab 19 Uhr gab es eine große Liveübertragung zum neuen Elektro-Bulli – die wichtigsten neuen Daten haben wir hier für euch zusammengestellt:

Vielerlei Mutmaßungen gab es ja schon zu den Außenabmessungen des Modells. Tatsächlich wird der Bus nun 4,71 m lang sein und eine Höhe von 1,94 m aufweisen. In die üblichen Garagen mit 2 oder 2,1 m Höhe passt der VW also noch hinein, wenn auch relativ knapp. Die technischen Daten zur Akkugröße und Motorleistung werden sich zumindest vorerst nicht von jenen der bisherigen ID-Modelle unterscheiden. Der ID.Buzz hat demnach immer einen 77-kWh-Akku (netto) und einen 150-kW-Motor, welcher die Hinterachse antreibt. Eine WLTP-Reichweite gibt es noch nicht, sicher ist hier nur, dass diese jedenfalls unter den Werten des ID.4 mit selben Antrieb liegen wird. Eine Verbesserung gegenüber den bisherigen ID-Modellen gibt es aber zumindest bei der Ladeleistung – hier verspricht VW eine Maximalladeleistung von 170 kW, wodurch man nur 30 Minuten warten muss, um von 5 auf 80 % zu laden. Während man bei anderen Modellen für eine zweite Schiebetür Aufpreis zahlen muss, gibt es diese bei VW sogar serienmäßig.


Der ID.Buzz ist zu Beginn entweder als Transporter mit 3 Sitzen in einer Reihe oder als Van mit 5 Sitzen zu haben, die Rückbank kann dabei um 15 cm in der Länge verschoben werden. Das Kofferraumvolumen beträgt bis zu 1121 Liter, hier können aber dennoch alle 5 Sitze ganz normal genutzt werden. Später wird es auch eine Version mit 6 Einzelsitzen in 3 Reihen oder auch eine Version mit 7 Sitzen geben, wobei hier dann auch der Radstand länger sein wird. Das Cockpit ist weitgehend bereits aus den Modellen ID.3, 4 und 5 bekannt, eine Neuerung gibt es aber bei der Einstellung der Fahrstufe. Während hier bisher ein sehr klobiges Bauteil vorhanden war, greift man nun auf einen simplen Lenkstockhebel zurück, also ähnlich wie die bei Mercedes oder Tesla.


Ab Q3 2022 geht es los mit dem Modell, die ersten ID.Buzz werden demnach noch 2022 auf den Straßen zu sehen sein. Wir sind froh, dass er jetzt doch noch richtig gut aussieht, denn die letzten Erlkönig-Bilder waren eher trist. Was so eine Bicolor-Lackierung und ein paar Details bei einem Auto so ausmachen! Genaue Preise für jede einzelne Modellvariante gibt es von VW noch nicht.

Polestar O2

Wow, ist das ein Anblick, man mag es kaum glauben. Das “Hero Car” der Marke, so beschreibt Polestar den O² selbst. Und man mag ihnen fast recht geben – Technik, Design und Finesse in einem Auto von einer der Elektromarken überhaupt. Zum Beispiel soll es ein Dach geben, dass sich absenken lassen kann – und dank des elektrischen Motors - geräuschlos. Das Fahrvergnügen soll sich durch Berechenbarkeit, straffe Karosseriekontrolle und Verspieltheit von den anderen abheben.

Allerdings ist die Ähnlichkeit mit dem Konzept-Car Precept nicht von der Hand zu weisen, welches wiederum Vorgänger für den in zwei Jahren erscheinenden Polestar 5 werden soll. Das allercoolste, wie wir finden, ist aber die Idee einer Drohne, die hinter den Rücksitzen verbaut ist und die dann während der Fahrt dem Auto automatisch mit bis zu stolzen 90 km/h folgen, aber auch wieder zurückkommen kann. Die Aufnahmen kann man hinterher auch gleich am eingebauten Display bearbeiten. Ich glaube, wir sprechen hier für alle Auto-YouTuber: DANKE Polestar für diese Idee.

Allerdings muss man sagen, dass es sein kann, dass der O² nur ein Traum bleiben könnte, denn ob er so auf den Markt kommen wird, das steht noch in den Sternen. Die geplanten Modelle für die nächsten drei Jahre sind vorerst die Limousine Polestar 5 sowie ein Mittelklasse SUV und ein großes Crossover-SUV.

Aiways-News

Gucken wir jetzt zu Aiways, einem chinesischen Elektro-Start-Up, das ja schon 2020 ein Fahrzeug, nämlich den U5, zu uns gebracht hat. Dieses Jahr soll der U6 dazukommen – und bei einer Roadshow in Europa wird jetzt die Vorserienversion U6 Ion gezeigt.

Der U6 soll, so wie auch der U5, auf der MAS Plattform basieren, das steht für More Adaptable Structure. Daher werden auch die technischen Daten wohl die gleichen sein wie die des U5. Das würde dann 150 kW bzw. 204 PS bedeuten, sowie eine Beschleunigung von 0 auf 100 in nur 7,5 Sekunden. Abgeriegelt wäre damit auch der U6 bei 160 km/h.

Viel spannender aber ist das Design des U6 – ein Großraum-SUV soll es werden, mit definierenden Linien und vor allem aerodynamisch soll er sein. Der Innenraum scheint tatsächlich sehr großräumig und natürlich fällt der Wählhebel direkt ins Auge, der wohl von einem Motorboot inspiriert ist. Es gibt auch einige technische Spielereien, wie zum Beispiel ein Fach für den Elektroroller – versteckt im Kofferraum und auch sonst gibt es Stauräume für z. B. Drohnen oder Regenschirme.

Was übrigens noch als Start-up bezeichnet wird, ist übrigens gerade im Wachsen begriffen: Ein Modell pro Jahr soll kommen und somit auch das Wachstum. Schon in 10 europäischen Ländern gibt es Aiways und somit auch bald den U6. Den U5 gibt es in Deutschland gerade für um die 39.000 Euro und das noch vor Förderung - ähnliche Preise sind auch für den U6 zu erwarten, wobei für diesen Preis eine 63-kWh-Batterie zu haben ist und ca. 410 km nach WLTP. Der Akku lässt sich übrigens in 35 Minuten von 20 auf 80 Prozent laden und die Produktion in Shangrao soll bald beginnen.


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